„Indeed‘s Hottest Companies 2018“ oder: Wer hat im Moment die Nase vorn im „War of Talents“?

Employer Branding 11.27.2018

Die Würfel um den angesagtesten Arbeitgeber 2018 sind, zumindest laut Indeed, schon im Oktober dieses Jahres gefallen. Denn da wurde die durchaus spannende Liste „Indeed‘s Hottest Companies 2018“ vorgelegt. Gerade gegen Ende eines Jahres ist das Internet voll von solchen „Top 10“ oder „Top 20“, die den besten Arbeitgeber, den tollsten Chef oder die attraktivste Stadt für den neuen Job aufführen. Man kann Stunden damit zubringen sich durch diverse Listen zu scrollen und die Plattform Indeed hat darin ihren festen Platz gefunden. Jedes Jahr hört sich Indeed bei seinen Nutzern um und erstellt daraus eine „Top 10“, welche die gefragtesten Arbeitgeber, unabhängig der Branche, aufführt. Indeed gibt gegen Mitte des Jahres auf seinem Blog schon Prognosen ab, wer zum Jahresende die wohl „hottest companies to work for“ sein wird. Arbeitgeber-Algorithmus Möglich macht dies alles ein einfacher Algorithmus. Indeed ermittelt zunächst das gesamte Interesse für eine bestimmte Jobkategorie, gemittelt über die 1.500 Unternehmen mit den meisten Ausschreibungen. Basierend auf diesen Daten kann nun für jedes Unternehmen das erwartete Jobinteresse, nun gemittelt über alle Ausschreibungen des jeweiligen Unternehmens, berechnet werden. Dieses Ergebnis wird dann mit dem tatsächlichen Interesse an der Firma verglichen, in dem Indeed die „clicks per job post“ entgegenstellt (Quelle). Diese Daten werden laut Indeed regelmäßig überarbeitet und man kann bis zum Jahr 2016 zurückgehen und die Firmen auf den jeweiligen Listen vergleichen, wenn man denn will. Will ein Unternehmen Teil der besten Arbeitgeber sein, so wird anhand von fünf Kategorien gemessen:

  1. Work-Life-Balance,
  2. Gehalt und Extra-Gehaltsbestandsteile,
  3. Jobsicherheit,
  4. Management und
  5. Firmenkultur.

Bei vielen Auflistungen handelt es sich hauptsächlich um Daten vom nordamerikanischen Kontinent, wie den USA, Kanada, aber es sind auch Daten für Indien, die Niederlande, UK und Brasilien verfügbar, je nach Markteinfluss von Indeed vor Ort.   Sicherlich sind diese Übersichten keine schlechte Grundlage für Leute mit Wunsch nach einem Orts- oder Jobwechsel und wer eine Anstellung bei einem dieser begehrten Unternehmen erhält, erntet oft Bewunderung in seinem Freundes- und Bekanntenkreis. Sicherlich scheint man ja etwas richtig gemacht zu haben … Tesla Motors liegt unangefochten auf Platz eins, gefolgt von PepsiCo, Enterprise, Microsoft und Facebook. Allein fünf Tech-Firmen haben es in die „Top 10“ geschafft (Tesla, Microsoft, Honeywell, Apple und Cisco) und auf Platz zwei folgt die Firma PepsiCo aus der Nahrungsmittelbranche. Ein Gigant auf seinem Feld und dennoch sieht man das unglaubliche Potential der Tech-Firma Tesla im Vergleich. Tesla hat 47% mehr Jobinteresse gegenüber dem Durchschnitt, vor PepsiCo mit einem Bewerberinteresse von 27% über dem erwarteten Wert. Daran wird deutlich, dass der Arbeitgebermarkt im Spitzensegment dieser Liste heiß umkämpft ist und die Unternehmen, welche die „Top 10“ anführen, omnipräsent auf der Plattform Indeed sind. Allein Tesla Motors hat im November knapp 500 offene Stellen allein in den USA gelistet (Teilzeit, Vollzeit, Praktika inklusive). Wenn man Tesla Motors aufruft, bekommt man ca. 1.400 Bewertungen und diese erzielen fast alle 4 von 5 Sternen. Pepsi, im Gegenzug, hat im November knapp 700 offene Positionen und ca. 11.000 Bewertungen mit durchschnittlich 4 Sternen. Enterprise Holdings bei dem man natürlich auch die großflächige Distribution der einzelnen Niederlassungen berücksichtigen muss, hat knapp 4.000 Stellen gelistet mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,5 Sternen. Arbeitgeber sollten Trends wahrnehmen Uns ist klar, dass jeder Bewerber unterschiedliche und ganz persönliche Ziele hat, wenn es darum geht, was den persönlichen Traumjob ausmacht. Dennoch sollte man als Arbeitgeber hin und wieder einen Blick auf solche Auflistungen wagen. Daraus lassen sich wertvolle Trends ablesen, die man so oder auch anders eventuell in sein Portfolio aufnehmen kann und die im Zweifel im heutigen „War of Talents“ von Vorteil sein können. Für den einen Jobsuchenden ist es ein hohes Gehalt, für den anderen die Möglichkeit weiter an seiner Karriere zu arbeiten und für den Dritten ist es wesentlich, dass das Unternehmen etwas Innovatives tut. Neu ist, dass sich auch ein vierter Punkt ausmachen lässt, der in den letzten Jahren deutlich an Interesse bei Bewerbern gewonnen hat. Das sogenannte soziale Engagement eines Unternehmens oder die „corporate responsibility“. Unternehmen, die sich sozial engagieren, die auf ihre Nutzer oder Kunden eingehen, regen zum Gespräch an und ziehen nicht nur Blicke, sondern auch wertvolle Klicks im Netz auf sich. „Giving back to the community“ ist eine wesentliche Komponente im „War of Talents“ geworden. Ob es sich um ein neues Produkt handelt, ob man den nächsten lokalen Fundraiser sponsert, zur „game night“ mit den Anwohnern einlädt oder ob man in die Diskussion im Netz offen mit einsteigt. Der Dialog mit den zukünftigen Bewerbern ist wichtiger denn je geworden. Tesla trotz Kontroversen um Musk top Die Firmen auf Indeeds „Top 20“-Liste machen offensichtlich alles richtig, wenn es darum geht, den Bewerber für sich zu gewinnen. Sie positionieren sich vielseitig, innovativ und nachhaltig und erscheinen damit hoch attraktiv für den Bewerbermarkt. Anhand von Tesla wird dies besonders deutlich. Denn trotz aller Kontroverse mit Elon Musk und Tesla als Arbeitgeber, hat es das Unternehmen geschafft, die Liste in diesem Jahr zu für sich entscheiden. Seine innovativen Ideen, sein Engagement für eine bessere Welt, gepaart mit dem traditionellen Wissen der Automobilbranche hat letztendlich die meisten Bewerber überzeugt.

Anja Muecher

Anja Muecher bloggt für das HRM Research Institute (HRM.de) aus Amerika über die amerikanische HR & Recruiting Branche. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern seit 2015 in Toronto, Kanada, und ist für Firmen und Privatpersonen selbstständig im HR-Bereich tätig. Sie begann ihre HR-Karriere 2006 bei „The Boston Consulting Group“ in Stockholm, Schweden. […]

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